Nach fünfjähriger Pause gab es in diesem Jahr wieder ein Schützenfest in Bad Nenndorf, Traditionell vom Schützenverein Bad Nenndorf organisiert. Der Anlass war bedeutungsvoll: Der Verein wurde 100. Und seit 100 Jahren sind die Vereinsmitglieder aktiv und engagiert innerhalb der Stadt, dass haben alle Gastredner beim Festkommers betont, die Vorsitzender Karl-Heinz Richter. Der Verein hätte in all den Jahren sehr zur Traditionspflege und zur Förderung der Gemeinschaft innerhalb der Stadt beigetragen – und darüber hinaus.
Nahezu legendär waren die Schützenumzüge, für die die Stadt geschmückt wurde und Alt und Jung die Straßen säumten, rief die zweite Vorsitzende Ursel Hoffmeister in ihrer Festansprache mit einem ausführlichen Rückblick in die Geschichte des Vereines, vor Abordnungen befreundeter Vereine in Erinnerung. „Die Schützenfeste gehörten zu den Highlights des Jahresprogrammes im Staatsbad“, so Hoffmeister. Und weiter: „Leider ist das Sportschießen durch die mediale Spielwelt und die Konflikte in der Welt inzwischen mit Vorurteilen belastet. Daher ist es sehr schwer, neue Mitglieder zu gewinnen. Hinzu kommt die demografische Entwicklung in der Gesellschaft.“ Ihr sehnlichster Wunsch sei es – und das formulierte sie sichtlich gerührt – dass trotzdem alle Mitglieder den Weg in die Zukunft des Vereins, mit der bestehenden Gemeinschaft mitgestalten.
Der Verein habe nicht nur viele engagierte Projekte umgesetzt, sondern auch eine große Gemeinschaft vorgelebt, hob Kreisvorsitzender Holger Günther hervor. „Endlich wieder Schützenfest“, stellte Bürgermeisterin Marlies Matthias fest, verbunden mit den besten Glückwünschen des Rates und der Stadt. Stadtdirektor Mike Schmidt lobte ebenfalls das langjährige Engagement der Schützen für die Stadt und bat den Verein darum, sich nicht von „manch einem Seitenhieb aus der Öffentlichkeit irritieren zu lassen“, in dem, was für die Gemeinschaft zu tun ist. Gleichzeitig dankte er der Familie Pittack, dass sie an ihrem Hotel Esplanade die Pagodenzelte für das Jubiläumsfest gestaltet hat. Alles in der Stadt gehe nur, wenn das engagierte Ehrenamt gegeben ist. Horst Schwarze schloss sich als stellvertretender Landrat dem an und hob hervor: „Trotz einiger Krisen hat sich der Schützenverein Bad Nenndorf immer wieder erholt, was schon für sich spreche. Schützenvereine gehören zu unserer Kultur, sie pflegen die Tradition und sorgen dafür, dass sich die Menschen wohlfühlen. Die wichtige Waffe die die Vereine haben, sind die Waffe des Ehrenamts und der sportlichen Gemeinschaft.“
Neben einem Festessen, dem Tanzabend, einem ökumenischen Gottesdienst, wurden im Rahmen des Jubiläumsprogramms auch die Sieger des Stadtpokals bekanntgegeben, an dem 14 Vereine und Institutionen in Teams teilnahmen und um Sieg und Platz den Schießwettbewerb pflegten. Ein Wettbewerb, der seit 1987 ausgetragen wird. Den ersten und auch den zweiten Platz belegte hierbei die Theaterkiste aus Waltringhausen. Auf den dritten Platz kam die Feuerwehr Bad Nenndorf.