Wo Kinder wachsen dürfen | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Wo Kinder wachsen dürfen

Kreativer Aufruf: Der Hort Maxis Schülerladen sucht neues Personal. (Foto: privat)
Kreativer Aufruf: Der Hort Maxis Schülerladen sucht neues Personal. (Foto: privat)
Kreativer Aufruf: Der Hort Maxis Schülerladen sucht neues Personal. (Foto: privat)
Kreativer Aufruf: Der Hort Maxis Schülerladen sucht neues Personal. (Foto: privat)
Kreativer Aufruf: Der Hort Maxis Schülerladen sucht neues Personal. (Foto: privat)

Im Hort Maxis Schülerladen in der Oststadt betreuen engagierte Fachkräfte täglich rund 20 Kinder. Doch die Einrichtung steht vor einer großen Herausforderung: Seit längerer Zeit wird dringend personelle Verstärkung gesucht. Die Elterninitiative, die den Hort seit 27 Jahren erfolgreich trägt, bemüht sich intensiv um pädagogisches Fachpersonal wie Erzieherinnen und Erzieher, Sozialassistenten, Personen mit Befähigung zur Ausübung des Lehramtes an Grundschulen, Sozialpädagogen oder vergleichbar qualifizierte pädagogische Kräfte. Die Suche gestaltet sich jedoch schwierig, denn neben dem allgemeinen Fachkräftemangel wirken die Rahmenbedingungen wenig attraktiv.

Die ausgeschriebene Stelle umfasst 27,28 Wochenstunden in Teilzeit. Gearbeitet wird nachmittags von 12.30 bis 16.45 Uhr, in den Ferien auch vormittags. Diese Zeiten passen oft nicht zu den Lebensentwürfen und Vorstellungen potenzieller Bewerberinnen und Bewerber. Dennoch bietet der Hort ein künstlerisch-pädagogisches Konzept mit viel Raum für eigene Ideen und Projekte und ein kindgerechtes liebevoll gestaltetes Ambiente im Horthaus und im erlebnisreichen Garten, kurzum eine lebendige Gemeinschaft, regelmäßige Fortbildungen, Bezahlung nach TVöD, 30 Tage Urlaub, Entlastungstage und ein kostenfreies Mittagessen. Sogar ein mietfreies Zimmer im Horthaus an der Hannoverschen Straße stünde bereit für einen Neustart in Wunstorf.

Die Stadt unterstützt den Verein derzeit mit einer Übergangslösung in Form von Zeitarbeit, doch diese endet nach den Herbstferien. Um den Betrieb zu sichern, werden auch engagierte Pädagoginnen und Pädagogen mit abgeschlossener Ausbildung als Vertretungskräfte auf Honorarbasis gesucht, die flexibel einspringen können. Simone Albrecht, Kunstpädagogin und Leiterin des Hortes, betont die Offenheit des Vereins für verschiedene Lösungsansätze. „Wir wünschen uns natürlich jemanden, der unbefristet mitarbeiten möchte, sind aber auch für andere Modelle offen“, sagt sie. Willkommen sind demnach auch Fachkräfte, die sich nicht langfristig binden möchten, sondern nur für ein Jahr, vielleicht als kreative Aufgabe zum Ende ihres Berufslebens oder Zuverdienst im Ruhestand oder im Ehrenamt.

Die Situation des Schülerladens steht exemplarisch für den Personalmangel in pädagogischen Einrichtungen und für die Umbruchphase in der Ganztagsbetreuung. Mit dem kommenden Rechtsanspruch für Grundschulkinder treibt die Stadt die Umwandlung der Schulen voran. Einrichtungen wie Maxis Schülerladen übernehmen in dieser Übergangszeit eine wichtige Funktion, um Betreuungslücken zu schließen. Ihr Fortbestand ist gerade für die Oststadt von Bedeutung. Auch der Ortsteil Luthe und der Stadtteil Barne profitieren laut Stadtverwaltung von dieser bewährten Infrastruktur. „Es muss weitergehen, Kinder benötigen eine verlässliche Betreuung, bis die Ganztagsschulen in ganz Wunstorf etabliert werden“, sagt der Vorstand der Elterninitiative. Der Verein hofft, dass sich bald eine Lösung findet, damit das kreative und familiäre Umfeld des Schülerladens ”ein Ort voller Leben” erhalten bleibt.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)
Freiberuflicher Journalist
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