Rechtsanspruch ab 2026 | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Rechtsanspruch ab 2026

Ganztagsbetreuung an Grundschulen: Diskussion um provisorische Interimslösungen.  (Foto: KI-generiertes Bild / 123RF)
Ganztagsbetreuung an Grundschulen: Diskussion um provisorische Interimslösungen. (Foto: KI-generiertes Bild / 123RF)
Ganztagsbetreuung an Grundschulen: Diskussion um provisorische Interimslösungen. (Foto: KI-generiertes Bild / 123RF)
Ganztagsbetreuung an Grundschulen: Diskussion um provisorische Interimslösungen. (Foto: KI-generiertes Bild / 123RF)
Ganztagsbetreuung an Grundschulen: Diskussion um provisorische Interimslösungen. (Foto: KI-generiertes Bild / 123RF)

Die SPD Wunstorf bekennt sich klar zur Umsetzung des bundesweiten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/2027. Die Fraktion unterstützt dabei den pragmatischen Kurs der Stadtverwaltung und warnt vor unrealistischen Erwartungen, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht. „Wunstorf ist im Vergleich gut unterwegs“, betont Robert Conrad, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Die Verwaltung setze auf umsetzbare Maßnahmen, damit kein Kind und keine Familie abgehängt wird.

Ab Sommer 2026 starten offene Ganztagsangebote an den Grundschulen Bokeloh, Kolenfeld und Oststadt, zunächst mit Übergangslösungen wie Horten und externen Partnern. Parallel laufen Planungen für bauliche Erweiterungen in Luthe und Steinhude. Bestehende Ganztagsstandorte wie Klein Heidorn und die Stadtschule bleiben zentrale Bausteine der städtischen Strategie. In den kommenden Jahren sollen auch die übrigen Grundschulen schrittweise in Ganztagsschulen überführt werden. Vorbereitungen laufen bereits an der Albert-Schweitzer-Schule sowie in Luthe und Steinhude. „Wir handeln verantwortungsvoll und bleiben handlungsfähig, auch wenn Bauprojekte nicht sofort abgeschlossen sind“, so Conrad.

Kritik an den Grünen

Fachkräftemangel, komplexe Verfahren und begrenzte Mittel machten einen sofortigen Vollausbau unmöglich. Die SPD kritisiert in diesem Zusammenhang fehlende Vorgaben des Kultusministeriums. Wichtige Richtlinien wie der Ganztagsschulerlass sowie ein aktualisierter Rechts- und Finanzierungsrahmen seien noch nicht verabschiedet, was die Planung vor Ort erschwere. „Wer den Ganztag politisch will, muss ihn auch ermöglichen – mit klaren Standards und zugesagten Fördermitteln“, fordert Conrad.

Er kritisiert auch pauschale Kritik und unrealistische Maximalforderungen, die die realen Engpässe verkennen und unerfüllbare Erwartungen wecken. Gemeint ist damit eine Einlassung des Schulausschussvorsitzenden Marvin Nowak (Grüne) im Nachgang zur letzten Sitzung. ”Als Vorsitzender des Schulausschusses trägt Herr Nowak besondere Verantwortung: Er hätte den Prozess frühzeitig moderieren, Zwischenschritte ermöglichen und Lösungen mit Verwaltung, Schulen, Trägern und Eltern koordinieren können, um seine Kritik konstruktiv zu äußern. Öffentliche Pauschalkritik statt Mitarbeit kostet Zeit und verunsichert”, so Conrad.

Oststadtschule Wunstorf. (Foto: tau)

Provisorischer Ganztag

Die Stadt will den Ganztagsbetrieb an drei Grundschulen starten, trotz fehlender Umbauten. Im Schulausschuss wurde die Verwaltungsvorlage beraten, doch Kritik bleibt nicht aus: Die Grünen werfen der Stadt mangelnde Planung und verspätetes Handeln vor.

Nowak hatte wiederum das Fehlen einer vorausschauenden Planung seitens der Stadt bemängelt und in diesem Zusammenhang von ”Schönfärberei” gesprochen. ”Hätte die Stadt frühzeitig gehandelt, wären die baulichen Voraussetzungen zur Not auch im Interim geschaffen und der Ganztag gesichert”, so Nowak. ”Bereits in der konstituierenden Sitzung des Schulausschusses 2022 habe ich darauf hingewiesen, dass Wunstorf mit den notwendigen Baumaßnahmen nicht pünktlich fertig werden wird und es Interimslösungen braucht”, so Nowak weiter. Niemand habe die Stadt daran gehindert, frühzeitig Lösungen zu erarbeiten – etwa durch Anmietung zusätzlicher Räume oder modularer, mobiler Raumeinheiten.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)
Freiberuflicher Journalist
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