Da hat sich einiges bewegt | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Da hat sich einiges bewegt

Setzt sich für Gleichstellung und Prävention ein: Marija Giessen. (Foto: privat)
Setzt sich für Gleichstellung und Prävention ein: Marija Giessen. (Foto: privat)
Setzt sich für Gleichstellung und Prävention ein: Marija Giessen. (Foto: privat)
Setzt sich für Gleichstellung und Prävention ein: Marija Giessen. (Foto: privat)
Setzt sich für Gleichstellung und Prävention ein: Marija Giessen. (Foto: privat)

Auch dieses Jahr war für Marija Giessen, Gleichtsellungsbeauftragte der Stadt, wieder von zahlreichen Aktionen, Treffen und Terminen geprägt. Eine Bilanz. Zu den Höhepunkten gehörten für Giessen ganz allgemein alle Projekte, die Austausch, Sichtbarkeit und Sensibilisierung ermöglicht haben. Hervorzuheben wären dabei die beiden Gründerinnentreffen, die sie zusammen mit Citymanagerin Tanja Berg organisiert hat. Sie zeigten, welches große Potential in den vielen engagierten Frauen in Wunstorf steckt, so Giessen. Wichtig war auch die Erweiterung der Ausstellung „Frauen gestalten das Leben in Wunstorf vom Mittelalter bis heute“. „Die neue Tafel zu Helga Bode, der ersten Frau im Amt der Ortsbürgermeisterin, setzt ein starkes Zeichen dafür, wie bedeutsam weibliche Führung in unserer Stadtgeschichte war und ist“, so Giessen.

Und so hofft sie, dass im Kommunalwahljahr 2026 Frauen in der Politik stärker präsent sind und gleichstellungsrelevante Themen sichtbar werden. Besonders die Präventionsarbeit gegen häusliche Gewalt und sexuelle Belästigung wurde 2025 intensiviert. Viele Betroffene scheuen sich noch immer, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Weiterhin ist hier Aufklärung und Sensibilisierung notwendig. Zu diesem Themenkomplex gehörte auch die Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“ im Rathaus.

Weibliche Lebensrealitäten

Nach Auffassung von Giessen ist es wichtig Räume zu schaffen, in denen Empowerment, Dialog und die Anerkennung weiblicher Lebensrealitäten möglich und selbstverständlich sind. Zu weiblichen Lebensrealitäten gehört auch das Thema „Sorgearbeit“ beziehungsweise die gerechte Verteilung von ihr. Denn noch immer gilt der Satz von Juliane Schreiber: „Die Teilzeit vieler Frauen ist die unsichtbare Infrastruktur, die die Vollzeit Anderer erst möglich macht.“ So arbeiten wesentlich mehr Frauen in Teilzeit als Männer. Auch behindert diese Rollenverteilung die Karriere von Frauen. Hinzu kommen Arbeitszeitmodelle, die oft wenig Flexibilität zulassen. „Genau deshalb brauchen wir im Jahr 2026 und sicher auch darüber hinaus, eine stärkere Förderung von Vereinbarkeitsmodellen, die beide Geschlechter gleichermaßen in die Verantwortung einbeziehen und es Männern erleichtert, mehr Care-Arbeit zu übernehmen“, fordert Giessen. Wichtig ist auch weiterhin sowohl die Unterstützung Alleinerziehender als auch obdachloser Frauen. „Ihre Bedürfnisse müssen in städtischen Strukturen noch klarer berücksichtigt werden“, so Giessen.

Gleichstellung

Die Stadt Wunstorf engagiert sich aktiv für mehr Chancengleichheit und Gleichstellung. „Die aktuellen Zahlen aus dem Gleichstellungsplan zeigen, dass sich bereits einiges bewegt hat“, so Giessen. So ist der Anteil weiblicher Beschäftigter weiter gestiegen. Auf der oberen Führungsebene sind sowohl im Beamtenbereich als auch im Angestelltenbereich Frauen immer noch unterrepräsentiert. Hier besteht also weiterhin Handlungsbedarf.

Netzwerk

Besonders freut sich Giessen über die starke Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten der Region Hannover. „Darüber hinaus ist die Kooperation mit weiteren Institutionen ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit“, so Giessen. Hierzu gehören unter anderem die Frauenberatungsstelle, die Polizei, Schulen, Jugendeinrichtungen und das Mehrgenerationenhaus. „Die Vielfalt der Beteiligten zeigt, dass Gleichstellung ein Querschnittsthema ist, das viele Bereiche unserer Stadt betrifft“, so Giessen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)
Freie Journalistin
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