Suchergebnisse (Hochwasser) | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Das Wasser droht auf das Grundstück von Andrea de Terra zu fließen. (Foto: ste)

„Land unter“ in der Neelhofsiedlung

Mit einer Bitte wandten sich Christian Eickermann und Andrea de Terra an das Schaumburger Wochenblatt. Ihrer Meinung nach nehme die Stadt Rinteln ihr Anliegen nicht ernst genug, denn seit zehn Jahren tue sich nichts bei dem Problem der Oberflächenentwässerung in der Neelhofsiedlung. Dort wohnt Andrea de Terra in der Nummer 24 a und immer wenn es stark regnet, steht die Straße unter Wasser. So hoch, dass es bereits drohte ins Haus zu laufen. Eine Ableitung des Wassers in Richtung Aher Kämpe sei nicht gewährleistet und funktioniere nicht ordnungsgemäß. Fremdfirmen hätten hier schon gebohrt, doch alle Maßnahmen seien bislang ohne Erfolg geblieben. Bei Regenereignissen stehe die Straße immer wieder unter Wasser und auch beim Weihnachtshochwasser hätte der Regen nicht abfließen können, obwohl die Straße hoch genug liege. Drei Mal habe sie die Feuerwehr gerufen, so de Terra, weil sie Angst um ihr Haus hatte und auch Tauchpumpen seien von den Anwohnern selbst aufgestellt worden, um das Regenwasser abzuleiten. Seitens der Stadt Rinteln hätte sich Uwe Quindt dazu bereiterklärt, sich um die Angelegenheit zu kümmern, doch geholfen habe bislang nichts. Das SW fragte nach bei der Stadt Rinteln, wie der Sachstand in dieser Sache sei, ob der Oberflächenwasserkanal defekt sei und was bislang durch die VW veranlasst worden sei, damit das Regenwasser künftig vernünftig abfließe. Uwe Quindt antwortete:“Das Problem an dieser Stelle ist dem Tiefbau- und Umweltamt bekannt. In der Regel wird das anfallende Oberflächenwasser über einen Sickerschacht versickert. Der vorhandene Sickerschacht wurde am 13. Oktober 2023 durch eine Fachfirma saniert. Bei den langanhaltenden Niederschlägen in den letzten Wochen war der Boden gesättigt. Eine Versickerung ist dann kaum noch möglich. Einen Regenwasserkanal zur Abführung des anfallenden Oberflächenwassers gibt es in der Neelhofsiedlung nicht. Das Tiefbau- und Umweltamt wird sich die Problematik kurzfristig ansehen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Denkbar wäre die Anlage einer Gossenanlage mit der Abführung des Oberflächenwassers an anderer Stelle (Seitenraum).
Auch ohne Warnschild wäre der hohe Wasserstand der Weser deutlich erkennbar.  (Foto: ssw)

Rasanter Pegel-Anstieg der Weser

Die Weser ist wieder in aller Munde. Die Pegel stiegen innerhalb einer Woche um mehr als zwei Meter und insbesondere die Nacht von Freitag auf Samstag brachte ein kräftiges Plus, so dass bereits wieder die Hartlerstraße und die Dankerser Straße gesperrt werden mussten. Der derzeit aktuelle Wasserstand liegt bei etwas über 5,50 Meter und schaut man sich die weseraufwärts liegenden Pegelstände in Hann. Münden und Höxter an, so steigt die Weser auch weiterhin an. Glaubt man den Prognosen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser (WSV), dann kommt auf Rinteln ein Pegelstand von etwa 5,90 Meter zu, der sich in Folge – abhängig vom Wetter – allerdings auch wieder schnell abflacht. Anders als beim Weihnachtshochwasser im vergangenen Jahr, als die 6,65 Meter längere Zeit anhielten. Positiv ist, dass an der Edertalsperre zusätzlicher Hochwasserschutzraum geschaffen wurde, so dass die Abgabemenge der Edertalsperre nach derzeitigen Planungen bei 20 Kubikmeter pro Sekunde gering gehalten werden kann. Auch die Diemeltalsperre wird mit acht Kubikmeter pro Sekunde nur eine kleine Menge Wasser abgeben müssen. Für Rinteln wird der höchste Stand derzeit für Montag vorausgesagt. Das SW fragte nach bei Doktorsee-Geschäftsführer Uwe Deppe, ob er für den Doktorsee nach derzeitigen Prognosen eine Gefahr der Überflutung sieht. Deppe ist zuversichtlich, dass das Hochwasser diesmal nicht den See volllaufen lässt. Das wäre auch eine Katastrophe, denn gerade sind die Arbeiten in vollem Gang, um die Schäden des Weihnachtshochwassers zu beseitigen. Auch Arif Sanal von der „Bodega Beach“ ist zuversichtlich und hofft, dass das Wasser schnell wieder zurückgeht. Auch bei ihm ist der Schaden vom Dezemberhochwasser groß: „Aber die Elektrik ist schon kaputt, mehr geht nicht!“ Nach der Flutwelle wird er wieder mit Hochdruck daran gehen, die Beach wieder fit für die Saison zu bekommen. Für Rinteln ist bereits wieder die Hochwasser-Warnstufe zwei ausgerufen worden (ab 500 Zentimeter Wasserstand) und auch die Stufe drei ist realistisch, denn die wird ab 5,60 Meter aufgerufen. Feuerwehren und THW stehen in Bereitschaft und auch die Stadt Rinteln ist vorbereitet und hat bereits mit ihren Krisenstab im Dezember gute Erfahrungen gemacht. Auf www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de oder www.elwis.de kann man sich die Pegelstände der Weser ganz aktuell anschauen. Die Prognosen sind unter pss.wsv.de abrufbar.
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