Seit Jahren nutzt die Luftwaffe die Fähigkeit des A400M auf unbefestigten Pisten zu landen. Egal ob Gras, Schotter oder Sand – trotz seines Gewichts von 100 Tonnen ist dies möglich. Ein besonderes Training fand nun Mitte August statt, das LTG 62 ist mit einem A400M an einem Strand von Rømø in Dänemark gelandet. Solche Ausbildungen sind nicht neu. Bereits seit 2019 werden die deutschen A400M-Crews in der Landung auf solchen Untergründen geschult. Diese Fähigkeit sei wichtig für Einsätze des A400M in Gebieten mit Bedrohungslagen und nicht vorhandener Infrastruktur – auch in Kombination mit der Nutzung von Nachtsichtbrillen (NVG).
Umfangreiche Vorbereitung für Besatzung und Flugzeug
Ein solches Training stelle in der Planung eine andere Herausforderung dar, als ein normaler Flug von A nach B. Fluglehrer Hauptmann Roland hat das Vorhaben mit geplant und schildert, welche umfangreichen Vorbereitungen hierfür erforderlich waren. „Zunächst wurde jeder für diese Vorhaben gezielt im Simulator mit mehreren Starts und Landungen geschult.“ Hierbei zahlte es sich aus, dass das LTG 62 über zwei Level-D zertifizierte Flugsimulatoren verfügt. Dies bedeutet, dass Flüge damit den Bedingungen in der Realität entsprechen. „Weiterhin wurde auf die Erfahrungen anderer Nationen bei der Planung zurückgegriffen, insbesondere mit unserem dänischen Ansprechpartner wegen der Beschaffenheit der Landebahn auf Rømø.“
Doch nicht nur die Besatzung wurde gezielt vorbereitet, sondern auch das Transportflugzeug. Bei der 54+41 wurde das Gewicht reduziert und die Maschine mit einem unpaved runway (URW) kit gesondert geschützt. Hierdurch sollen die Belastungen für das Luftfahrzeug minimiert und Beschädigungen von Sensoren verhindert werden. Die größten Risiken bei solchen Landungen bestehen durch mögliche Steinschläge am gesamten Luftfahrzeug oder Erosionen am Propeller.
Kurze Landebahn mit weichem Untergrund
Bei den Standlandungen auf einer Piste mit einer Länge von nur knapp 1.000 Metern kann der A400M seine herausragenden Fähigkeiten ausspielen. Mit einer Geschwindigkeit von circa 110 Knoten (200 km/h) setzte das Flugzeug durch die Crew perfekt gesteuert auf, wendete und hob wieder ab. Alles verlief problemlos und erfolgreich.