DRK-Bereitschaft hat ein eigenes Domizil | Wunstorfer-Stadtanzeiger

DRK-Bereitschaft hat ein eigenes Domizil

Das neue Domizil in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Das neue Domizil in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Das neue Domizil in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Das neue Domizil in Bad Nenndorf. (Foto: gk)
Das neue Domizil in Bad Nenndorf. (Foto: gk)

Der Ausruf „Endlich!“ war deutlich vernehmbar, als die DRK-Bereitschaft Bad Nenndorf seine neue und vor allem eigene Unterkunft mit geladenen Gästen seiner Bestimmung übergab. Endlich eine verlässliche Unterkunft, „nachdem wir sogar eine Zeitlang heimatlos in Bad Nenndorf waren“, stellte Philip Tölke als Leitung der DRK-Kreisbereitschaft gegenüber dieser Zeitung während der Einweihungsfeier, in der 20 Mitgliedern der DRK-Bereitschaft Bad Nenndorf die Hochwasser-Ehrennadel der Niedersächsischen Landesregierung für ihre Hochwassereinsätze im Jahr 2023 verliehen wurde.

Für die Gesamtkosten von 391.000 Euro wurde im Gewerbegebiet, an der Straße Osterkamp, ein logistischer Standort gebaut worden, der offiziell für den Katastrophenschutz im Landkreis einsatzbereit ist. Der DRK-Ortsverband hat sich an den Kosten beteiligt. Jetzt können die Gerätschaften und Fahrzeuge vor Ort stationiert werden. Bisher befindet sich alles in Obernkirchen und musste von dort erst geholt werden, wenn zu einem Einsatz mussten, wie etwa vor wenigen Tagen, als die Bad Nenndorfer zur Zugevakuierung in Lindhorst gerufen wurden. „Damit wird auch der Ort gestärkt und das ehrenamtliche Personal entlastet“, betont Tölke.

Seit 2015 gab es in Bad Nenndorf kein Zuhause mehr. „Wir sind irgendwann obdachlos geworden“, so Tölke mit einem Lächeln. Es sei sehr schwierig gewesen, in Bad Nenndorf einen Ersatz zu finden, indem man auch entsprechend bezahlbare Gruppenräume hätte finden können. „Eine gewisse Zeit waren wir auch im Kurhaus angesiedelt. Aber mit der Sanierung des Hauses kam das Kurhaus auch nicht mehr infrage.“

Über 20 Mitglieder verfügt derzeit die DRK-Bereitschaft in Bad Nenndorf. Ein Mannschaft- und ein Krankentransportwagen stehen bereits vor Ort. Ein Gerätewagen mit einem Anhänger steht in Odenkirchen für den Umzug nach Bad Nenndorf bereit. Gleichzeitig bietet das neue DRK-Domizil auch Raum für die Arbeit des DRK-Ortsverbandes, der über 200 Mitglieder vorweisen kann.

Axel Wohlgemuth, Vizepräsident des DRK-Kreisverband Schaumburg, unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung der neuen Einrichtung und die Aufgaben der DRK-Bereitschaft – auch im Rahmen des Katastrophenschutzes. Stadtdirektor Mike Schmidt bezeichnete es als „wunderbar, dass die DRK-Bereitschaft hier vor Ort ein eigenes Zuhause hat“. Gegenüber dieser Zeitung verwies er auch auf die weitere Entwicklung am Bad Nenndorfer Standort, mit den Plänen zum Bau einer Tagespflegeeinrichtung mit Anlaufstelle der ambulanten Pflege, unmittelbar an das neue Gebäude anschließend und die Einrichtung an der Brunnenstraße ablösend. Das entsprechende Grundstück gehöre dem DRK bereits. Gerne hätte man auch diese Einrichtung eröffnet, aber die Preisentwicklung hätten die Pläne dafür zunächst ausgebremst, erläuterte Hoffmann.

Colette Thiemann (CDU) sprach als Landtagsabgeordnete und als Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums des DRK-Schaumburg. Der neue Standort sei auch eine notwendige Wertschätzung der Arbeit von Ehrenamtlichen in diesem Bereich, „von Menschen, die sich für uns einsetzen“. Sie nahm die Einweihung zum Anlass, für mehr Unterstützung für die Katastropheneinsätze zu fordern und kritisierte Einsparungen. Sie dankte den Menschen, die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen und denen, „die dieses Projekt unterstützt haben“. Somit auch den vielen Helfenden, die zusätzlich im Hintergrund sich engagieren. „Jeder habe so ein Stück zum Gelingen beigetragen.“

Heiko Tadtke vom Ausschuss für Rettungswesen im Landkreis Schaumburg wies mit Nachdruck daraufhin, dass der Katastrophenschutz in den zurückliegenden Jahrzehnten zu kurz gekommen sei, was sich ändern müsse und stellte fest: „Das DRK ist unverzichtbar. Bad Nenndorf ist der dritte Standort im Landkreis.“


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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