Eine bewegte Geschichte | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Eine bewegte Geschichte

Haben etwas gemeinsam (v.li.): Die aktuelle Leiterin Jessica Neu, Pia Liebermann baute die Unterkunft auf und Lena Finch, ehemalige Leiterin und jetzt im Mutterschutz. (Foto: Johanniter)
Haben etwas gemeinsam (v.li.): Die aktuelle Leiterin Jessica Neu, Pia Liebermann baute die Unterkunft auf und Lena Finch, ehemalige Leiterin und jetzt im Mutterschutz. (Foto: Johanniter)
Haben etwas gemeinsam (v.li.): Die aktuelle Leiterin Jessica Neu, Pia Liebermann baute die Unterkunft auf und Lena Finch, ehemalige Leiterin und jetzt im Mutterschutz. (Foto: Johanniter)
Haben etwas gemeinsam (v.li.): Die aktuelle Leiterin Jessica Neu, Pia Liebermann baute die Unterkunft auf und Lena Finch, ehemalige Leiterin und jetzt im Mutterschutz. (Foto: Johanniter)
Haben etwas gemeinsam (v.li.): Die aktuelle Leiterin Jessica Neu, Pia Liebermann baute die Unterkunft auf und Lena Finch, ehemalige Leiterin und jetzt im Mutterschutz. (Foto: Johanniter)

Das Johanniter-Flüchtlingswohnheim im Luther Weg blickt auf zehn Jahre bewegte Geschichte zurück. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2015 hat sich die Einrichtung zu einem festen Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Wunstorf entwickelt. Was einst als schnelle Reaktion auf die steigende Zahl geflüchteter Menschen begann, ist heute ein Ort gelebter Menschlichkeit, der Sicherheit, Perspektive und Gemeinschaft bietet.

In den vergangenen zehn Jahren fanden nahezu 1000 Menschen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern im Wohnheim nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Unterstützung auf ihrem Weg in ein neues Leben. Die Einrichtung wurde zu einem Ort des Lernens und der Begegnung, an dem Vertrauen wachsen konnte. Lena Finch, langjährige Einrichtungsleitung, erinnert an die vielen individuellen Geschichten, die hier ihren Anfang nahmen, vom ersten Deutschkurs über Schulabschlüsse bis hin zur erfolgreichen Integration in Arbeit und Gesellschaft.

Das Jubiläumsfest wurde eröffnet durch den Ortsbeauftragten der Johanniter, Thomas Silbermann. In seinem Grußwort blickte er zurück auf die Anfänge im Dezember 2015 und betonte die ursprüngliche Vision: einen sicheren Ort zu schaffen, an dem Menschen nicht nur Schutz finden, sondern auch Gemeinschaft erleben und Zukunft gestalten können. Heute bietet das Wohnheim Platz für bis zu 125 Personen, aktuell leben dort rund 80 Menschen aus 16 Nationen, darunter acht Familien mit insgesamt 19 Kindern. Ein engagiertes Team aus Sozialarbeit, Haustechnik und Freiwilligendienst begleitet sie im Alltag.

Projekte prägen das Miteinander

Das Miteinander im Wohnheim wird durch zahlreiche Projekte geprägt, die Begegnung und Teilhabe fördern. Ob kreative Medienangebote für Kinder, Deutschkurse, medizinische Unterstützung für junge Familien oder das Café der Kulturen, die Vielfalt der Aktivitäten spiegelt das zentrale Leitmotiv der Johanniter wider: Hilfe zur Selbsthilfe. Viele ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner haben inzwischen den Weg in eigene Wohnungen, Ausbildung oder Arbeit gefunden.

Auch Bürgermeister Carsten Piellusch würdigte das langjährige Engagement der Johanniter und aller Beteiligten. Er erinnerte an den „echten Kaltstart“ im Jahr 2015 und lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt, den Einrichtungsleitungen und dem Fachbereich Soziale Dienste. Besonders hob er das Engagement der Nachbarschaft sowie lokaler Partner wie Schulen und Vereine hervor. Für Piellusch ist das Wohnheim ein Symbol für gelebte Menschlichkeit in Wunstorf. Mit Blick auf die Zukunft kündigte er die Erweiterung der Unterkunft um rund 80 Plätze bis Mitte nächsten Jahres an.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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