Die Bundeswehr hat am Montagmorgen ein Transportflugzeug vom Typ A400M des Lufttransportgeschwaders LTG 62 über Manching in den Nahen Osten geschickt. Es sollen Lebensmittel ab Mittwoch über dem Gazastreifen abgeworfen werden. Der Airbus ersetzt die bislang genutzten französischen Lockheed C-130 Hercules. Grund für die Umstellung ist, dass der A400M das international gängige Paletten-System selbst verpacken kann.
Verabschiedet wurde die Besatzung des A400M von Brigadegeneral Frank Gräfe vom Hauptquartier der Bundeswehr aus Berlin Gatow, Kommodore Oberst Markus Knoll, der niedersächsischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung Wiebke Osigus und Bürgermeister Carsten Piellusch aus Wunstorf. „Der künftige Schwerpunkt unserer Aufgaben sind die Hilfslieferungen in den Gazastreifen“, sagte Gräfe. Seit März wurden die mit einer Hercules C-130 geleistet, die sind 15-mal geflogen und haben 80 Tonnen Hilfsgüter abgeworfen. „Mitgenommen nach Jordanien wurden 20 Soldatinnen und Soldaten des Heeres, die werden in Amman die Hilfsgüter verpacken“, so der Brigadegeneral. Die Luftbrücke soll so lange betrieben werden, bis der Hafen am Gazastreifen fertiggestellt ist, das könnte Mitte Mai der Fall sein.
„Das LTG 62 übernimmt den deutschen Anteil der humanitären Hilfe für den Gazastreifen“, sagte Oberst Markus Knoll. Es ist der erste außergewöhnliche Einsatz in diesem Jahr. Der Oberst sei stolz auf seine Frauen und Männer des Verbandes, die in kürzester Zeit die für das Geschwader neue Fähigkeit des Abwerfens von Hilfsgütern erprobt hätten. Die Luftbrücke in den Gazastreifen erfolgt unter Führung von Jordanien. Stationiert ist der A400M in Al-Asrak, dort steht bereits ein A400M, der für die Luftbetankung der Flugzeuge eingesetzt wird. Die fertig gepackten Hilfsgüter mit den angebrachten Fallschirmen werden auf einem weiteren Flughafen in Jordanien aufgenommen. Für die Absetzung sei mit allen Beteiligten eine Koordinierung erforderlich, denn etwaige Kampfhandlungen in dem Gebiet seien zu beachten. „Wir können die Hilfsgüter nur mit dem geringsten Risiko absetzen“, berichtet der Oberst.
Ministerin Wiebke Osigus richtete Grüße von Verteidigungsminister Boris Pistorius aus. Beide dankten für den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten. „Wir sind stolz auf die Besatzung und die humanitäre Hilfsleistung“, sagte die Politikerin. Für Bürgermeister Carsten Piellusch ist ein sicherer Hin- und Rückflug wichtig. „Ich bin stolz auf unseren Standort, von dem aus humanitäre Hilfe geleistet wird“, sagte Piellusch.