Diskussion um Bettensteuer | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Diskussion um Bettensteuer

Kerstin Obladen, Freie Wähler. (Foto: privat)
Kerstin Obladen, Freie Wähler. (Foto: privat)
Kerstin Obladen, Freie Wähler. (Foto: privat)
Kerstin Obladen, Freie Wähler. (Foto: privat)
Kerstin Obladen, Freie Wähler. (Foto: privat)

Nach der Sommerpause wird sich die Politik mit der Einführung einer Bettensteuer in ganz Wunstorf beschäftigen. Über Befürworter und Gegner haben wir bereits berichtet. Eine weitere Stimme kommt nun aus den Reihen der Freien Wähler. Die Vorsitzende Kerstin Obladen hat sich zu Wort gemeldet. Sie sitzt im Stadtrat wie auch im Ortsrat Steinhude.

Ihren Anfang nahm die Diskussion eigentlich 2023 in Steinhude. Der allgemein als ungerecht und nur in Steinhude erhobene aber zweckgebundene Tourismusbeitrag sollte durch ein anderes System abgelöst werden. Es sollte diejenigen belasten, die die touristische Infrastruktur in Anspruch nehmen: Die Gäste. Vor diesem Hintergrund erhielt die Stadtverwaltung einen entsprechenden Prüfauftrag. An diesen erinnert Obladen in ihrer Stellungnahme und verweist darauf, dass die Stadtverwaltung eine Gästekarte aufgrund des hohen bürokratischen Aufwands abgelehnt hat. „Im Gegenteil: Moderne Gästekarten lassen sich heute vollständig digital abwickeln und können direkt an bestehende Buchungssysteme angebunden werden“, so Obladen.

Tages-Ticket und digitale Gästekarte

Wie Obladen mitteilt, sprechen sich die Freien Wähler entschieden gegen die Einführung einer Bettensteuer aus. „Während wir die Bedeutung des Tourismus für unsere Region anerkennen, sind wir der Ansicht, dass eine solche Steuer vor allem große Hotelketten treffen sollte und nicht die kleinen und mittelständischen Betriebe, die das Rückgrat unseres lokalen Tourismus bilden“, so Obladen. Sie äußert aber nicht nur Kritik, sondern hat auch gleich einen Gegenvorschlag parat: Einführung eines Tages-Tickets, das für Besucherinnen und Besucher eine flexible und einfache Möglichkeit bietet, zur Finanzierung von kommunalen Projekten beizutragen. Einen bürokratischen Mehraufwand sieht sie dabei nicht, da es nahtlos in das bestehende touristische Angebot integriert werden könnte.

„Statt Gäste und Betriebe mit einer Bettensteuer zu belasten, bietet eine digitale Gästekarte zahlreiche Vorteile – für Gäste, Gastgeber und Verwaltung gleichermaßen“, so Obladen, die bei der Gästekarte weniger Verwaltungsaufwand sieht als bei der Bettensteuer. Die Abrechnung würde automatisch über Buchungssysteme erfolgen. Die Einnahmen wären zweckgebunden und würden direkt und transparent in touristische Infrastruktur, Veranstaltungen oder ÖPNV fließen. Außerdem verweist sie darauf, dass viele vergleichbare Regionen bereits auf rein digitale Gästekarten in Form von QR-Codes oder Apps setzen. Durch Rabatte oder kostenlose Angebote würden auch Gäste und örtliche Unternehmen profitieren.

Quintessenz der Stellungnahme ist die Forderung an die Verwaltung, die Einführung einer digitalen Gästekarte ernsthaft zu prüfen und sich an erfolgreichen anderen Kommunen zu orientieren und nicht Chancen im Keim zu ersticken.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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