Der gebürtige Hannoveraner Jann Weerts feierte am dritten Adventssonntag im Kreise seiner Familie und mit Gästen seinen 90. Geburtstag im Kasino des Fliegerhorstes. Der Vater von Weerts stammt aus Ostfriesland, ihn hatte es nach Klein Heidorn gezogen. Sohn Jann wuchs im Kirschendorf auf, schloss sich schon in frühen Jahren dem TSV an, war in verschiedenen Sparten aktiv und führte dann ab Anfang der 1950er Jahre viele Jahre die Fußballsparte. Doch dann lockte die Politik. Weerts hatte in der Klein Heidorner SPD bereits seit 1962 mitgearbeitet, allerdings fiel die Entscheidung für eine Mitgliedschaft in der Partei erst im Jahr 1972. Weerts wollte über die Partei maßgebend an den Diskussionen zur Gebietsreform dabei sein und das Beste für „sein“ Dorf herausholen.
In den Ortsrat von Klein Heidorn wurde er 1974 gewählt, war lange Zeit Fraktionssprecher im Ortsrat und wurde von 2001 bis 2020 Ortsbürgermeister. Weerts kandidierte aber auch für den Rat der Stadt und wurde Mitglied ab dem Jahr 1976. „Nicht für mich selbst, sondern für die Bürger wollte ich immer etwas tun“, sagte der Politiker. Sein Eigeninteresse stellte er hintenan. Und der Heidorner habe einiges erreicht. Zur Disposition stand die Grundschule, sie wurde nicht geschlossen, sondern ist heute die erste Ganztagsschule der Stadt Wunstorf. Auch der Kindergarten hatte die Gebietsreform erfolgreich „überlebt“, er wurde bereits vorher von der selbstständigen Gemeinde Klein Heidorn ins Leben gerufen.
Wer etwas für den Ort im Ehrenamt tun möchte, der sollte für den Ortsrat oder den Stadtrat kandidieren, rät der Jubilar. Mit dem Ende der Wahlperiode 2021 beendete der Klein Heidorner sein kommunalpolitisches Wirken. Auf die Frage unserer Zeitung, ob ihn noch die Politik im Kleinen wie im Großen interessiert, sagte Weerts: „Ja, aber zähneknirschend.“