Poldererweiterung und Entschlammung: Aktuelle Planungen | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Poldererweiterung und Entschlammung: Aktuelle Planungen

Meldung. (Foto: privat)
Meldung. (Foto: privat)
Meldung. (Foto: privat)
Meldung. (Foto: privat)
Meldung. (Foto: privat)

Seit Jahren entwickelt sich der Schlamm im Steinhuder Meer zu einem Problem. Um die touristische Nutzung des größten Binnensees Niedersachsens aufrechtzuerhalten, muss regelmäßig entschlammt werden. Der Verein zum Erhalt des Steinhuder Meeres e. V. (VESM) fordert vehement die Entschlammung der Deipen. Ein Problem ist allerdings die anschließende Lagerung des kontaminierten Schlamms. Vor diesem Hintergrund wurde der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLKWN) um einen Sachstandsbericht zu den Planungen für das Jahr 2026 gebeten.

Entschlammung

Bis März 2025 wurden insgesamt über 170.000 Kubikmeter in den Polder Großenheidorn eingespült. Weitere Entschlammungsmaßnahmen sind noch nicht terminiert. Sofern die Rahmenbedingungen stimmen, ist der Herbst / Winter 2026 angepeilt.

Poldererweiterung

Für den Mardorfer Schlammpolder hat das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL-LW) von der Forstinteressengemeinschaft eine 14,1614 Hektar große Erweiterungsfläche erhalten. Für die Umwandlung des dortigen Waldes ist eine Ersatzaufforstung mit standortgerechten Baumarten in einer Größe von 22, 66 Hektar vorzunehmen. Im Herbst wurden bereits die ersten Flächen bepflanzt. Die nächsten folgen im Herbst 2026. Unterstützt wird das ArL-LW dabei von den Landesforsten. Bereits 2024 wurde auf einer 7 Hektar großen Teilfläche der geplanten Erweiterungsfläche der Holzeinschlag durchgeführt. Im Sommer 2025 folgte der Holzeinschlag auf der zweiten Flächenhäfte. Aktuell wird dort die Wurzelstockrodung abgeschlossen. Da die Poldererweiterungsfläche in Mardorf inzwischen komplett freigestellt ist, werden aktuell seitens des NLWKN die Vergabeunterlagen für die ingenieurtechnische Planung der Erweiterung zusammengestellt. Anteilig wurden auch bereits Haushaltsmittel für die nächsten Jahre angemeldet. Außerdem ist geplant, in der Zwischenzeit im Bestandspolder durch Materialumsetzung und Verwaltungsertüchtigung weitere Lagerkapazitäten zu schaffen.

See-Entwicklungsplan

Seit Jahren gibt es Bestrebungen, die verschiedenen Interessen am Steinhuder Meer von Tourismus, über Sport und Wirtschaft mit den Rahmenbedingungen aus Naturschutz und Gewässerschutz wie zum Beispiel Klimawandel und Schlammmanagement in Einklang zu bringen. Hierfür wurde ein Planungsteam aus Arl-LW, NLWKN und Region Hannover (RH) gegründet. Am Ende dieses Prozesses soll ein „See-Entwicklungsplan“ stehen. Nach einem ersten Teil liegt nun der Entwurf des zweiten Teils vor, der im Januar 2026 vorgestellt werden soll. Mit der endgültigen Fassung ist dann im Sommer 2026 zu rechnen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)
Freie Journalistin
north