Zwist um Ortsratsmittel | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Zwist um Ortsratsmittel

Eine Veranstaltung des Vereins KRuG: Zahlreiche Musikbegeisterte auf der Wiese neben dem Blumenauer Wäldchen.  (Archivbild: privat)
Eine Veranstaltung des Vereins KRuG: Zahlreiche Musikbegeisterte auf der Wiese neben dem Blumenauer Wäldchen. (Archivbild: privat)
Eine Veranstaltung des Vereins KRuG: Zahlreiche Musikbegeisterte auf der Wiese neben dem Blumenauer Wäldchen. (Archivbild: privat)
Eine Veranstaltung des Vereins KRuG: Zahlreiche Musikbegeisterte auf der Wiese neben dem Blumenauer Wäldchen. (Archivbild: privat)
Eine Veranstaltung des Vereins KRuG: Zahlreiche Musikbegeisterte auf der Wiese neben dem Blumenauer Wäldchen. (Archivbild: privat)

Im Ortsrat Blumenau ist ein Streit über die Vergabe von Fördermitteln für örtliche Vereine entbrannt. Auslöser war die jüngste Sitzung am 9. Oktober, bei der die CDU-Fraktion den Antrag des Kulturvereins KRuG e.V. ablehnte. Die Begründung lautete, der Verein verhalte sich politisch nicht neutral, ein Vorwurf, den die SPD-Abteilung Blumenau entschieden zurückweist.

Die SPD kritisiert die Haltung der CDU als parteipolitisch motiviert und spricht von einer „unnötigen Blockadehaltung“. Der KRuG e.V. habe in der Vergangenheit zwar bei Veranstaltungen mit der SPD Abteilung zusammengearbeitet, sei aber nicht zur politischen Neutralität verpflichtet. Vielmehr leiste der Verein seit Jahren wertvolle kulturelle Arbeit im Ort, so die SPD. Ortsbürgermeister Frank Zülich und SPD-Fraktionsvorsitzender Jan-Frerk Mandel zeigten sich irritiert über die ablehnende Haltung der CDU. Beide betonten, dass sie dem CDU-Vorschlag letztlich zustimmen mussten, um überhaupt Mittel an die Vereine vergeben zu können. „Wir stehen weiterhin fest an der Seite des KRuG und werden dessen Arbeit in Blumenau/Liethe auch künftig tatkräftig unterstützen“, so Zülich.

Die CDU hingegen weist die Kritik zurück. In einer Stellungnahme betont Dagmar von Hörsten, ebenfalls Mitglied des Ortsrats, dass die Entscheidung einstimmig und ohne Diskussion gefallen sei. Man habe sich darauf verständigt, nur überparteiliche Veranstaltungen zu fördern. Die Unterstützung des KRuG durch die SPD sei bereits im Vorjahr als problematisch eingestuft worden. Die CDU betont, dass sie die Arbeit des Vereins grundsätzlich schätze, aber öffentliche Mittel nicht für parteinah beworbene Veranstaltungen eingesetzt werden sollten. ”Das ist bedauerlich, da wir als CDU ausdrücklich die Arbeit des KRuG fördern möchten, den Verein gerne unterstützen und dies persönlich auch regelmäßig getan haben”, so von Hörsten, die auch selbst Mitglied des Vereins ist.

Nur eine Posse

Dabei geht es eigentlich nur um die Wurst. Denn die SPD-Abteilung hatte bei Veranstaltungen den Grillstand übernommen, wie der Vorsitzende des KRuG e.V., Hajo Arnds, im Gespräch mit dem Stadtanzeiger sagt. Das habe sich so ergeben, weil die Besucher neben Getränken, die der Verein im Rahmen des „Kultur Cafés” aus einem Bauwagen reichte, auch gern etwas essen wollten. Der Verein selber konnte das aber logistisch nicht leisten, so habe die Aufgabe bei einer Veranstaltung in Klein Heidorn dann spontan die dortige SPD-Abteilung übernommen. Das klappte so gut, dass das auch die Genossen in Blumenau übernahmen. ”Es ging dabei nie um Politik, sondern nur um die Wurst”, wundert sich Arnds über die Posse im Ortsrat und ergänzt: ”Wir haben doch wichtigere Themen.” Ein fehlendes Dorfgemeinschaftshaus, den Bau der Nordumgehung, der länger dauert und kaputte Fuß- und Radwege.

SPD und CDU werfen sich nun gegenseitig vor, die Zusammenarbeit im Ortsrat zu belasten. Während die SPD eine zunehmende politische Verhärtung beklagt, fordert die CDU eine Rückkehr zu konstruktiver Zusammenarbeit. Der Verein KRuG wird selbstverständlich auch ohne die finanzielle Unterstützung des Ortsrates weitermachen. Demnächst wieder im Freizeitheim in Klein Heidorn und auf dem Bau-Hof in Wunstorf. Sogar ein Engagement im Küsters Hof ist im nächsten Jahr geplant.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)
Freiberuflicher Journalist
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