Schlamm und Schwund | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Schlamm und Schwund

Nicht sehr hoch: Pegelstand in Steinhude im September 2025. (Foto: wb)
Nicht sehr hoch: Pegelstand in Steinhude im September 2025. (Foto: wb)
Nicht sehr hoch: Pegelstand in Steinhude im September 2025. (Foto: wb)
Nicht sehr hoch: Pegelstand in Steinhude im September 2025. (Foto: wb)
Nicht sehr hoch: Pegelstand in Steinhude im September 2025. (Foto: wb)

Der Schlamm ist am Steinhuder Meeres vielerorts sichtbar. Hinzu kommt ein niedriger Wasserstand. Beides zusammen trübt aktuell vielfach das Vergnügen. Insgesamt betrug die gespülte Schlammmenge in den Jahren 2024 und 2025 170.000 Kubikmeter, so der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN). Aktuell trocknet der eingespülte Schlamm im Polder Großenheidorn ab. Eine Entscheidung, wann wieder entschlammt wird, ist bisher nicht getroffen worden, so das NLWKN auf Nachfrage. Aber sind Entschlammungen auch nachhaltig?

Hierzu führt das NLWKN aus, dass die oberste Schlammschicht („Treibmudde“) stetig in Bewegung ist. Eine stabilisierende Unterwasservegetation (wie in den 1950er Jahren) ist verschwunden. Somit kann sich der Schlamm wiederholt in strömungsberuhigten Bereichen ablagern. „Die Entschlammungen müssen somit wiederholt ausgeführt werden und es kann bereits nach kurzer Zeit erneut zu Ablagerungen kommen“, so das NLKWN. Vor diesem Hintergrund setzt das NLKWN auf eine Reduzierung der Nährstoffeinträge zur Senkung der Schlammbildungsrate. Zusätzlich ist die Entwicklung von Wasserpflanzen zur Stabilisierung des Seegrundes von zentraler Bedeutung. Ein Prozess, der aktuell stattfindet.

Wasserstand

So führte Heinrich Schuster vom Seenkompetenzzentrum im Rahmen einer Bootstour aus, dass der Wasserstand für ihn ein zentrales Thema sei. Eine stärkere Entschlammung würde nur kurzfristig mehr Wasser bedeuten, da es wieder verdunsten würde. Der Effekt wäre also keineswegs nachhaltig. Im trockenen Sommer 2022 ist sogar das Wasservolumen des Dümmers im Meer verdunstet. Ein Problem, das sich im Zuge des Klimawandels immer öfters zeigen wird. Sehr sinnvoll ist die Bewässerung von Flächen mit Regenwasser, um das Grundwasser zu schonen. Das wäre ebenso positiv für den Wasserstand im Meer wie das Auffangen von Regenwasser, um es dem Meer zuzuführen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)
Freie Journalistin
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