Kritik an neuer Abgabe | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Kritik an neuer Abgabe

Lösen Diskussion aus: Imbisbetriebe, die vom Tourismus profitieren aber eventuell ab 2026 keine Abgaben mehr leisten müssen. (Foto: wb)
Lösen Diskussion aus: Imbisbetriebe, die vom Tourismus profitieren aber eventuell ab 2026 keine Abgaben mehr leisten müssen. (Foto: wb)
Lösen Diskussion aus: Imbisbetriebe, die vom Tourismus profitieren aber eventuell ab 2026 keine Abgaben mehr leisten müssen. (Foto: wb)
Lösen Diskussion aus: Imbisbetriebe, die vom Tourismus profitieren aber eventuell ab 2026 keine Abgaben mehr leisten müssen. (Foto: wb)
Lösen Diskussion aus: Imbisbetriebe, die vom Tourismus profitieren aber eventuell ab 2026 keine Abgaben mehr leisten müssen. (Foto: wb)

In der letzten Sitzung des Ortsrates Steinhude hat sich eine knappe Mehrheit für die Abschaffung des Tourismusbeitrages ausgesprochen. Ein Beitrag, der vielfach als ungerecht empfunden wurde. Bereits in der Sitzung klang an, dass man mit der nun geplanten Beherbergungssteuer auch nicht ganz zufrieden ist. Der Stadtanzeiger hat weitere Reaktionen zusammengefasst.

Wird die Beherbergungssteuer in der Septembersitzung des Stadtrates verabschiedet, sind ab 2026 alle Beherbergunsgbetriebe im Stadtgebiet zahlungspflichtig. Allerdings scheint es gar keine vollständige Erfassung der Vermieter zu geben. Wie die Verwaltung in der Sitzung mitteilte, sind aktuell bereits Mitarbeiter damit beschäftigt, dieses Manko zu beseitigen. Dafür werden auch einschlägige Online-Portale durchforstet.

Gerechtigkeitslücke

Während den Tourismusbeitrag unter anderem auch Restaurants, Eisdielen, Cafés, Bootsvermieter und Fahrradvermieter abführen mussten, sind sie natürlich von einer Beherbergungssteuer ausgenommen und zahlen ab 1. Januar nichts mehr. Dies stößt bei Steinhuder Beherbergungsbetrieben nicht nur auf Kritik, sondern wird auch als ungerecht empfunden. Im Hinblick auf die Ortsratssitzung gab es im Vorfeld einige kritische Äußerungen, die dieser Zeitung vorliegen. So sieht man sich zukünftig in der Rolle derjenigen, die die Kosten für die Infrastruktur alleine stemmen müssen, obwohl auch alle anderen davon profitieren. Hinzu kommt, dass die Beherbergungssteuer für die Betriebe höher ausfällt als die bisherige Tourismusabgabe. Darauf weist auch Dennis Karle als Geschäftsführer der Ferienservice Steinhuder Meer GmbH im Gespräch mit dieser Zeitung hin. Gleichzeitig kritisiert auch er, dass die Gastronomie zukünftig außen vor ist, obwohl sie ebenfalls vom Tourismus profitiert - ganz besonders vom Tagestourismus, den alle in der jetzigen Größenordnung kritisieren.

Eigentlich war es Konsens, dass man den Langzeittourismus fördern wollte. Nun wird gerade dieser belastet. Eine Kritik, die Karle mit anderen Betroffenen teilt. Seiner Meinung nach, wären Bonushefte für Gäste, wie es sie woanders auch in Kombination mit der Beherbergungssteuer gibt, denkbar. Damit wirft er eine Idee in den Raum, die man schon mit der zunächst forcierten Gästekarte ins Auge gefasst hatte. Nur fand man keine passenden Bonusangebote in Steinhude, die einen Gästebeitrag gerechtfertigt hätten. Auch das wurde im Ortsrat thematisiert.

Konkrete Erwartungen

Trotzdem lehnt Karle die Beherbergungssteuer nicht grundlegend ab. Nur verbindet er sie im Gegensatz zu seinen Kollegen mit ganz konkreten Erwartungen. So erwartet er eine Förderung des Tourismus, Angebote zur Saisonverlängerung und ein touristisches Konzept. Auf jeden Fall will er verhindern, dass die Beträge für Defizite bei der Badeinsel oder wie ein Kollege von ihm es formuliert hat, für den Barnekreisel ausgegeben werden. „Sind bereit Druck aufzubauen, aber jetzt falscher Zeitpunkt“, so Karle. Als Geschäftsführer der Ferienservice Steinhuder Meer GmbH ist er 2026 für drei Hotels in Steinhude verantwortlich. Und damit einer der größten Steuerzahler in puncto Beherbergungssteuer. Dennis Wiegand vom Hotel cantera by Wiegand in der Kernstadt zweifelt dagegen die gesamte Kalkulation der Verwaltung an. Sein Hotel wird hauptsächlich von Geschäftsreisenden gebucht, denen man nur schlecht eine Beherbergungssteuer vermitteln kann.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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