„Toilette für alle“ | Wunstorfer-Stadtanzeiger

„Toilette für alle“

Meldung. (Foto: privat)
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„Wir sprechen heute nicht nur über Toiletten. Wir sprechen über Würde, über Teilhabe – und letztlich über die Frage, wie ernst wir es mit Inklusion wirklich meinen. Mit unserem Antrag zur Toilette für alle haben wir ein Thema aufgegriffen, das Menschen betrifft, die im Alltag oft unsichtbar bleiben: Menschen mit schweren oder mehrfachen Behinderungen und ihre Familien“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dustin Menschenmoser in der Sitzung des Rates am 14. Mai. In vielen Fällen reiche eine klassische barrierefreie Toilette nicht aus. Benötigt werden mindestens eine Liegefläche und ein Deckenlifter.

In Niedersachsen gibt es bereits über 50 dieser Einrichtungen. In Wunstorf gibt es noch keine, was die Grünen mit ihrem Antrag ändern wollen. Der Antrag war eine Woche zuvor bereits im Sozialausschuss diskutiert worden. Die Berücksichtigung von DIN-Vorschriften sei nach Meinung der Verwaltung selbstverständlich, so dass diese Passage aus dem Antrag gestrichen wurde. Außerdem regte der Sprecher der SPD im Sozialausschuss, Sven Thometzki, an, die Umsetzung in Wunstorf direkt beim Neubau der Sparkassenfiliale am Marktplatz zu prüfen. Es müsse in Steinhude eine neue öffentliche Toilette errichtet werden, auch hier könnte man eine Umsetzung prüfen. „Das unterstützen wir voll“, sagte Meschenmoser. „Wir Grüne werden dranbleiben. Denn eine Stadt, die für alle da sein will, braucht auch Toiletten, die allen gerecht werden“, so der Ratsherr.

SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Ehlerding bekräftigte in der Ratssitzung den Rückhalt seiner Fraktion für den Antrag, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben allen Menschen zu ermöglichen, sei ihnen wichtig. Er stellte den Antrag, den Beschluss in der Fassung des Verwaltungsausschusses zu fassen: Die Verwaltung wird beauftragt, die Einrichtung einer Toilette für alle im Stadtgebiet Wunstorf zu prüfen. Der Rat schloss sich dem einstimmig an.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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