Über den Zustand des Steinhuder Meeres | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Über den Zustand des Steinhuder Meeres

Lauschen gebannt dem Vortag von Hans-Heirnich Schuster: Ortsbürgermeisterin Chritaine Schweer und Gäste. (Foto: wb)
Lauschen gebannt dem Vortag von Hans-Heirnich Schuster: Ortsbürgermeisterin Chritaine Schweer und Gäste. (Foto: wb)
Lauschen gebannt dem Vortag von Hans-Heirnich Schuster: Ortsbürgermeisterin Chritaine Schweer und Gäste. (Foto: wb)
Lauschen gebannt dem Vortag von Hans-Heirnich Schuster: Ortsbürgermeisterin Chritaine Schweer und Gäste. (Foto: wb)
Lauschen gebannt dem Vortag von Hans-Heirnich Schuster: Ortsbürgermeisterin Chritaine Schweer und Gäste. (Foto: wb)

Bei Sonnenschein und einer frischen Brise hieß es auf Einladung der CDU „Leinen los“ am Anleger an den Strandterrassen. Mit an Bord waren neben interessierten Bürgern, Mitgliedern des Ortsrates und Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer auch Hans-Heinrich Schuster vom Seenkompetenzzentrum in Sulingen (NLWKN) als Experte für das Steinhuder Meer.

Kaum hatte die „Columbus“ abgelegt, wurden alle Anwesenden auch schon mit der aktuellen Schlamm - Problematik am Steinhuder Meer konfrontiert. Mit 25 Personen an Bord war nur eine Richtung möglich. Und die hieß: Wilhelmstein. Bis aber der Schlamm thematisch dran war, ging es erst einmal um den See an sich. Das Steinhuder Meer ist nicht nur einer der großen natürlichen Seen in Niedersachsen sondern der größte von ihnen. Ziel des NLWKN ist es, einen guten ökologischen Zustand bei den natürlichen Seen zu erreichen, so Schuster. Hierfür werden die Seen regelmäßig untersucht. Das Steinhuder Meer sogar jährlich. Bezeichnend für einen guten ökologischen Zustand ist eine Phosphorkonzentration, die nicht zur Überdüngung des Sees führt. Überschüssiges Phosphor schädigt das ökologische Gleichgewicht, verringert den Sauerstoffgehalt und beeinflusst die gesamte Lebensgemeinschaft im See. Ein Prozess, den Schuster anhand entsprechender Tafeln anschaulich schilderte.

Wasserpflanzen kehren zurück

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt deutlich, wie sich das Steinhuder Meer im Laufe der Jahrzehnte durch menschliche Eingriffe verändert hat. Während es in den 1940er und 1970er Jahren noch große Bestände an Wasserpflanzen gab, verschwanden sie als Folge steigender Nährstoffeinträge aus Landwirtschaft und Kläranlagen in Rehburg und Großenheidorn in den Folgejahren, wie Schuster ausführt. Die daraus resultierende Überdüngung des Meeres führte zu einem Absterben der Wasserpflanzen, wodurch das Wasser trübe wurde. Gleichzeitig ging der Fischbestand zurück. Seit Ende der 1990er Jahren ist der Phosphorgehalt im Meerwasser rückläufig. Das Wasser wird wieder klarer, was Schuster anhand einer Wasserprobe dokumentierte. So konnte man auch Wasserflöhe sehen. Sie filtern das Wasser ebenso wie Muscheln. Aber auch mittlerweile installierte Bodenfilteranlagen wie in Wunstorf tragen dazu bei, wie Schuster lobend anmerkt.

Aktuell kehren auch die Wasserpflanzen zurück, wobei man nicht jede Art haben möchte. So siedelte sich 2002 eine Wasserpestart an, die so wucherte, dass Mähboote eingesetzt werden mussten. Aber auch Wasserpflanzen haben Fressfeinde, wie Schuster aus der Erfahrung berichtet. So sorgen Schwäne dafür, dass sich die Wasserpest nicht zu sehr verbreitet. Gern gesehen sind Laichkräuter, die Nährstoffe aufnehmen und so zum Gleichgewicht im Wasser beitragen. Auch sie wurden ebenso wie Schwäne in der letzten Zeit wieder häufiger am Meer gesichtet. Somit scheint das Steinhuder Meer aktuell auf dem Weg zu einem guten ökologischen Zustand zu sein. Auch die Verlandung des Meeres wurde ebenso anschaulich behandelt und wird in einem späteren Bericht thematisiert.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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