Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) bietet jungen Freiwilligen ein Jahr die Möglichkeit, im Naturschutz und Umweltschutz mitzuarbeiten. In Niedersachsen stehen hierfür mehr als 200 Stellen jährlich zur Verfügung. Das Angebot reicht von Museen bis zum Hühnerstall, von Arbeiten am PC bis zur Betreuung von Kindergruppen. Auch regional ist das Programm ausgesprochen vielfältig aufgestellt. So erstrecken sich die Einsatzorte von der Küste bis zum Harz. Vielfach wird auch eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Für das FÖJ wird seitens der Einsatzstelle ein Taschengeld gezahlt.
Seit 2017 bietet auch der Naturpark Steinhuder Meer jungen Menschen die Möglichkeit, im Rahmen eines FÖJ das Gebiet rund um den größten Binnensee Niedersachsens kennenzulernen. Bisher konnte die Stelle jedes Jahr besetzt werden, wobei auch immer mehrere Bewerbungen vorlagen, so Philipp Westphal von der Region Hannover. Bisher haben acht junge Menschen ihr FÖJ im Naturpark absolviert. Da die Erfahrungen durchweg positiv waren, bietet die Naturparkverwaltung in diesem Jahr sogar zwei Stellen an, die auch schon besetzt sind. Ein FÖJler kommt in diesem Jahr aus Mardorf, so dass er nicht die Wohnung im Naturparkhaus benötigt. Diese steht damit dem zweiten FÖJler zur Verfügung.
Gerade mit der Vielfalt der anfallenden Aufgaben punktet der Naturpark bei den Interessenten, so Westphal. So gehört die Betreuung der Ausstellungen im Naturparkhaus Mardorf samt Gruppenführungen ebenso zu den Aufgaben der FÖJler wie die Unterstützung bei der Umweltbildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, wozu auch das Texten für den Naturpark-Blog gehört. Neben der Unterstützung beim „Europäischen Tag der Parke“ und der Steinhuder Meer Konferenz fallen auch Verwaltungsarbeiten an. Rund 40 Prozent der Arbeitszeit verbringen die FÖJler aber draußen. Hier unterstützen und begleiten sie die Ranger, die Führungen im Gelände leiten sowie auf Wegen, Türmen und Stegen im Naturpark unterwegs sind. Außerdem vermitteln sie Gästen Informationen über die Schutzgebietsanforderungen und die vielfältige Pflanzenwelt und Tierwelt. Auch die Kontrolle der Infrastruktur und Einhaltung der Schutzgebietsgrenzen an Land und auf dem Wasser gehören zu ihrem Aufgabenspektrum.
Die Aufgaben eines Naturparks, die Arbeit der Ranger und die Aktionen im Naturpark kennenzulernen, können sehr prägend für einen FÖJler sein. So war es jedenfalls bei Cornelius Pees, der kürzlich nach einem Jahr im Naturpark Abschied nehmen musste. „Für mich war es die absolut richtige Entscheidung, hier mein FÖJ zu machen“, so Pees. Er hat hier nicht nur viele Einblicke in verschiedene Bereiche bekommen, sondern weiß nun auch, was er machen will. „Ich habe vor allem, nachdem ich nie so richtig wusste, was ich nach der Schule machen will, hier mit dem Beruf des Rangers meinen Berufswunsch gefunden“, so Pees.