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"Schoolmesterdag" soll das Plattdeutsch erhalten
Dialekt lebendig erhalten – auch durch Unterricht an den Schulen
LANDKREIS NIENBURG (jan). Im Landkreis Nienburg hat der erste "Schoolmesterdag" stattgefunden. Lehrkräfte und Ehrenamtliche, die an Schulen Plattdeutsch unterrichten, waren dazu eingeladen. Initiiert wurde die Veranstaltung vom Landschaftsverband Weser-Hunte in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde.
Auf dem Programm stand zunächst die Begrüßung durch Landrat Detlev Kohlmeier, Barbara Weissenborn als Leiterin des Veranstaltungsortes, und Christine Hieronimus, Beraterin für Niederdeutsch an der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Kohlmeier würdigte die Veranstaltung als identitätsstiftend für die kulturelle Heimat und als gelungenen Beitrag zur Förderung der Regionalsprache Niederdeutsch im Sinne der europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprache. Zwei Workshops standen auf dem Programm: "Plattdüütsch hört in Kinnermund" sowie ein Theaterangebot. Im Anschluss berichtete Weissenborn über das Nienburger Schulgartenprojekt "Essen ist Heimat", das Kindern das Gärtnern mit alten Gemüsesorten nahebringen und einen Kontrapunkt zur Fast-Food-Ernährung setzen soll. Um Spiel und Spaß ging es dem Heimatverein Haßbergen. Er stellte sein neues Memospiel in plattdeutscher Sprache vor, ein Projekt, das auch der Landschaftsverband gefördert hat. Zum Schluss gab es "Dit und dat"über Plattdeutsch im Unterricht. Bereits im vergangenen Jahr hat es mit Unterstützung des Landschaftsverbandes, der Landesschulbehörde und der Sparkasse Nienburg einen Schoolmesterdag im Landkreis Diepholz gegeben. "Durch die Kooperation mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde ist es gelungen, ein unterstützendes Netzwerk zu schaffen", sagt Ingrid Decke, Geschäftsführerin des Landschaftsverbandes, Kreis Nienburg. "Schulen und Ehrenamtliche finden hier hilfreiche Unterstützung von Fachberatern und können sich verschiedenste Informationsmaterialen mit Arbeitsbögen für den Unterricht bestellen. Wir sind auf einem guten Weg." Die plattdeutsche Sprache gehört seit über 15 Jahren in den Förderbereich der Regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes. In diesem Rahmen gibt es als feste Größen inzwischen auch den Postkartenwettbewerb "Platt is cool" und den Bandcontest "Plattsounds". Für Lehrkräfte startet kommendes Frühjahr der zweite Durchlauf einer Plattdeutsch-Fortbildung. Sie erstreckt sich über vier Schulhalbjahre mit jeweils einer Woche Unterrichtsinhalt. Die Lehrer machen einen Sprachkursus, bekommen wissenschaftliche Hintergründe sowie Didaktik und Methodik für den Schulalltag vermittelt. Interessierte können sich beim NLQ oder auch bei der Fachberaterin Christine Hieronimus unter hieronimus.ce@t-online.de erkundigen. Foto: p
vom 14.11.2015 | Ausgabe-Nr. 46B